Ockfener Ortschronik


Homepage

zur Übersicht



Ockfen 1952


Elternabend

Die Schule veranstaltete am 17. Februar 1952 einen sehr gut besuchten Elternabend in Saale Gasthauer (das alte Weinhaus Gashauer). Der Abend steht unter dem Motto: „Es war einmal“. Passende Lieder und Mundartgedichte umrahmen die beiden Märchenspiele „Schneewittchen“ und „in Kobolds Baum“. Die Elternschaft forderte ich in einer kurzen Ansprache auf, der Schule volles Vertrauen und tatkräftige Unterstützung zu schenken, damit unsere Kinder als wertvolle Bürger der Gemeinschaft dienen können. Die Darbietungen der Kinder gefielen allgemein, so dass die Elternschaft durch ihren Sprecher den Wunsch äußerte, öfters solche Abende zu veranstalten.


Pfarreinführung am 17. August 1952

Nach 10monatiger Verwaisung wurde heute in unserer Pfarrei der neue Seelsorger, der bisherige Kaplan Josef Krämer in Kempenich, durch den Herren Dechanten Thull aus Saarburg in sein Amt eingeführt. Die Pfarreinführung war ein Festakt für die ganze Gemeinde. Um 16.00 Uhr wurde der neue Seelsorger in einer feierlichen Prozession abgeholt. Herr Pastor Schwab aus Irsch, unser bisheriger Pfarrverwalter, hieß den neuen Pastor im Namen der ganzen Pfarrei in seinem neuen Wirkungskreis herzlich willkommen. Schulkinder entboten in einem schlichten Gedicht den Willkommensgruß. Dann setzte sich die Prozession durch die festlich geschmückte Dorfstraße zum Gotteshaus in Bewegung, wo die feierliche Einführung durch den Herren Dechanten erfolgte. Am Abend versammelte sich noch einmal die ganze Pfarrei vor dem Pfarrhaus um ihrer Freude, endlich wieder einen Seelsorger zu haben, Ausdruck zu geben. Kirchenchor, Musikverein und Gedichtvorträge der Schulkinder umrahmten die Feier. Herr Wagner, als stellv. Vorsitzender des Kirchenvorstandes, der Bürgermeister für die zivil Gemeinde und der Lehrer als Sprecher für die Elternschaft begrüßten in kurzen Ansprachen unseren neuen Pastor, der in kurzen Worten alle Anwesenden aufforderte, ihm durch Vertrauen und gegenseitiges Verstehen sein schweres Amt zu erleichtern. Die Feier schloss mit dem gemeinschaftlich gesungenen Lied „Fest soll mein Taufbund immer stehen“.


Weinlese 1952

Nach einem trockenen Sommer setzte im September eine Regenperiode ein. Die Weinlese wird dadurch bis Ende Oktober hinausgeschoben. Die viel versprechenden Aussichten für eine gute Qualität der 1952er sind zuschanden gemacht. Die Moste erreichen dennoch ein Mostgewicht von über 80° Öchsle, so dass die Weine doch besser zu werden versprechen, als die beiden vorangegangenen Jahrgänge. Die Moste sind fast ausschließlich unverbessert geblieben. Die durch die Regenperiode verursachte Fäulnis der Trauben machte eine Vorlese notwendig. Die geringe Qualität der aus der Vorlese hervorgegangenen Moste veranlasste die Winzer zum sofortigen Verkauf. Die Preise schwankten zwischen 850 – 900 Mark. In den Kellern lagern noch große Bestände 51er Weine, so dass namentlich die kleineren Winzer wegen Platz- und Fassmangel zu Verkäufen gezwungen sind. Durch die Herabsetzung der Sektsteuer von 3 Mark auf 1 Mark erhoffen die Winzer eine Belebung des Weingeschäftes, das während des ganzen Jahres sehr gering war.


Über die Bluttat in der Nacht vom 29. auf den 30. November 1952 erscheint ein gesonderter Bericht.

Autor: Alfons Müser

zurück

zur Übersicht