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Feuerwehr feiert Toplage mit Probe

Feuerwehr feiert Toplage mit Probe

TV 2016-04-28

Weinverköstigung Anfang Juni für 150 Besucher - Ockfener Bockstein wieder voll bestockt

(Ockfen) Bei der Ockfener Weinprobe zum Feuerwehrfest wollen die Organisatoren zeigen, was die Bocksteinjahrgänge besonders gut können: reifen. "Alt trifft Jung" heißt das Motto der Probe. Hochkarätig wird die Verköstigung auf jeden Fall: Acht der 14 teilnehmenden Betriebe gehören dem Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter (VdP) an.

Der Ockfener Bockstein, eine der Top-Weinlagen an der Saar, ist seit diesem Jahr wieder voll bestockt. Auf den vereinzelten Flächen, die ab den 80ern nach und nach aufgegeben wurden, wachsen nun wieder Reben. Den Weinexperten der Ockfener Feuerwehr, Alois Edringer, freut’s. Er sagt: "Für uns ist das ein absoluter Glücksfall. Bei unseren ersten Weinproben, die wir mit der Wehr organisiert haben, haben wir noch gedacht: Wie lange gibt es hier überhaupt noch Wein?"

Doch hat sich zumindest an dieser Stelle der Saar der Trend umgekehrt. Nicht nur der Bockstein wird wieder komplett bewirtschaftet. Der benachbarte Geisberg, dessen Weine um die Wende zum 20. Jahrhundert herum Höchstpreise erzielten, wurde ebenfalls zu neuem Leben erweckt (der TV berichtete). Und es sind nicht irgendwelche Winzer, die in Zeiten des Klimawandels Flächen im Seitental der Saar, dessen Klima im Vergleich zur Mosel etwas kühler ist, rekultivieren. Es sind Roman Niewodniczanski (Wiltingen) und Markus Molitor (Bernkastel-Kues). Weinkenner bezeichnen sie als "zwei der innovativsten und führenden Winzer der Region". Molitor hat zuvor auch 1,6 Hektar am Bockstein wiederbepflanzt.

Beide Winzer beteiligen sich an der Ockfener Weinprobe der Feuerwehr Anfang Juni, die sich allein auf den Bockstein konzentriert. Von den 15 Weingütern mit Parzellen am Bockstein sind bei der Degustation laut Edringer 14 dabei. Ein Gut sei neu eingestiegen und verfüge noch nicht über ausreichend Wein. Acht der Winzer sind Mitglieder im Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter (VdP), was die Qualität der Lage verdeutlicht.

Doch wie kam die Wehr zur Weinprobe? "Wir löschen nicht nur Feuer, wir sind Kulturträger", sagt Wehrführer Bernd Kirf selbstbewusst. So übernehmen seine 17 Männer und eine Frau vielerlei Aufgaben für Orts- und Kirchengemeinde. Und zum 100. Geburtstag der Feuerwehr, also vor zehn Jahren, hatten sie die Idee, die Weinprobe, die zum einstigen Ockfener Weinfest gehörte, wiederaufleben zu lassen. Das Weinfest war 2003 eingeschlafen, die Probe bereits einige Jahre zuvor. Die Brandlöscher organisieren die Verköstigung alle fünf Jahre zu ihrem Feuerwehrfest - "einem Fest fürs Dorf", wie Kirf betont. Die Wehr feiert in diesem Jahr 110-jähriges Bestehen - und könnte besser dastehen. Bei 18 Mitgliedern und einem Durchschnittsalter von etwa 45 Jahren hofft Kirf auf Nachwuchs.

Elois Edringer, der aus einer Winzerfamilie kommt, sagt: "In den vergangenen Jahren haben wir Jahrgangsproben mit jungen Weinen veranstaltet. Davon wollten wir weg. Diesmal möchten wir zeigen, was die Region und besonders der Bockstein gut können und das ist die Reifung und Alterung." So wird bei der Verköstigung mit dem Motto "Jung trifft Alt" jeweils ein junger Wein einem alten gegenübergestellt. Kommentieren wird das Ganze Claus Piedmont, Winzer aus Konz-Filzen.

Die Probe scheint zu belegen, dass auch Weinbauern an der Saar gut altern können. So ist das Weingut Dienhart aus Saarburg mit dabei. Josef Dienhart ist 85 Jahre alt. Seine zehn Jahre jüngere Frau Helga sagt: "Sobald mein Mann in den Weinberg kann, ist er gesund. Im Winter hat er hingegen immer etwas." Zum Bockstein sagt Helga Dienhart: "Die Lage ist total anders als unsere Saarburger Weine. Er ist später reif, runder und schwerer. Ich sag’ immer: Ein richtiger Bock eben." Wenn Karin Fischer aus dem Fenster schaut, sieht sie nur Bockstein. Das Weingut Dr. Fischer liegt am Berg. Sie sagt: "Für mich ist das eine der bedeutendsten Lagen an der Saar." Sie zeichne sich durch eine einzigartige Mineralität aus. Das sieht Markus Molitor ähnlich. Er sagt: "Der Bockstein ist eine absolute Top-Weinbergslage der Saar mit faszinierendem Boden. Wir erhoffen uns in dieser Steillage kühlmineralische, vollreife Rieslinge mit lebendiger Säure-Struktur und moderatem Alkoholgehalt.

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