Firmfreizeit in Temesvar

19.Juli 2004 – 01.August 2004


Vom 19. Juli 2004 bis zum 1.August 2004 verbrachten 16 Jugendliche aus der Seelsorgeeinheit eine Firmfreizeit in Temesvar, Rumänien.

Während dieser Zeit beteiligten sie sich an verschiedenen Hilfsprojekten des Salvatorianer Ordens. Sie lernten Land und Leute kennen und hatten lebhaften Kontakt zu den Jugendlichen in Temesvar.


Wie die Firmfreizeit verlief, darüber hat Tina Rönz Tagebuch geführt.


1. u 2. Tag

3. Tag

4. Tag

5. Tag

6. Tag

7. Tag

8. Tag

9. Tag

10. Tag

11.Tag

12. Tag

13. u. 14. Tag


6. Tag / Samstag 24.07.2004


Radna


Unausgeschlafen und entsprechend mürrisch standen alle am Samstagmorgen (oder auch Samstagnacht, immerhin war es erst 06.00 Uhr) auf. Zwar waren in der Nacht die besten Pläne für einen Aufstand geschmiedet worden, doch nun waren alle noch viel zu müde, um großartige Leistungen, egal welcher Art, zu vollbringen.

Beim Frühstück erschienen zwar viele, doch wirklichen Hunger hatten nur die Wenigsten. Um 06.45 Uhr waren alle versammelt und geschlossen gingen sie zur Haltestelle der S-Bahn, wo sich die Betreuer erst einmal erkundigten, auf welcher Seite diese überhaupt abfahre, wenn das Ziel der Bahnhof sei. Endlich standen alle auf der richtigen Seite und warteten - in der Morgenkühle fröstelnd - auf die S-Bahn. Als diese angefahren kam, sprangen alle auf und stiegen ein, kaum dass sich die Türen geöffnet hatten, um sich einen Sitzplatz zu erkämpfen. Nach einer kurzen Fahrt kamen sie am bekannten Bahnhof an und liefen zu ihrem Zug.

Als alle eingestiegen waren und glücklich - und meist schon wieder halb am Schlafen - auf ihren Plätzen saßen, fuhr der Zug auch schon los. Die Fahrt dauerte etwa anderthalb Stunden. Jeder schlummerte früher oder später für kurze oder auch lange Zeit ein und so verlief alles relativ ruhig, worüber die Betreuer sehr erleichtert waren.

Bald fuhr der Zug in Radna ein und alle sprangen, nun etwas ausgeschlafener, heraus. Am Bahnhof wurde zunächst einmal auf die Ankunft von Schwester Fredericke gewartet, die ihnen den Weg zeigen sollte.

Als sie angekommen war und alle begrüßt hatte, wurden alle durch Radna geführt, bis hin zu einer großen Kirche. Schwester Fredericke stellte diese als „Maria Radna“ vor. Drinnen saßen schon einige Menschen, die vom Kloster aus hier hin gepilgert waren. Pater Berno betrat den Raum und zusammen feierten sie eine Messe.

Nach dieser erzählte Pater Berno der Gruppe die Geschichte der Kirche und des Altarbildes, das schon viele Anschläge auf die Kirche überlebt hatte und nun von allen verehrt wurde.

Wieder auf dem sonnigen Vorhof wurden noch einige Souvenirs gekauft, bis ein Bus kam, der sie zum Fluss fahren sollte. Die Fahrt dauerte nicht sehr lange und schon bald stand die Gruppe auf einer Wiese und schaute auf den glitzernden Fluss.

Der Tag wurde damit verbracht, im Wasser zu liegen und sich von der starken Strömung mitreißen zu lassen, nur um dann mit großer Mühe dagegen anzuschwimmen (was nicht jeder so ganz schaffte - einige mussten „gerettet“ werden) oder durch das Wasser zu waten, bei jedem spitzen Stein oder jedem Fisch, der einen im Vorbeischwimmen streifte, halb vergnügt halb ängstlich aufzuschreien. Einige wanderten noch zur Burg, die hoch oben auf einem Berg thronte und über den Fluss zu wachen schien. Jetzt bereute niemand mehr die Entscheidung, alle Pläne über Bord zu werfen und mit zu fahren.

Gegen Mittag gab es Essen - Würstchen, Brot, süßes Gebäck und Getränke. Viele schnappten sich einfach ein Stück Brot und liefen dann, kaum dass sie es gegessen hatten, zurück zum Fluss.

Die heute angenehm warme Sommerluft wurde von fröhlichem Gekicher der Jugendlichen und dem Grillen der Heuschrecken, die im hohen Gras ein Konzert veranstalteten, durchbrochen und nicht wenige waren enttäuscht, als es hieß, man müsse jetzt wieder aufbrechen. Fragen wie: „Fahren wir noch mal hier hin?“ oder „Können wir nicht noch länger bleiben?“ waren nicht selten, brachten jedoch nichts, denn der Bus war bereits angekommen und die Jugendlichen wurden aufgefordert, sich etwas zu beeilen.

Pater Berno brachte sie zurück zum Bahnhof, wo sie allerdings noch eine recht lange Zeit bleiben mussten, da der Zug noch nicht da war. In einem kleinen Laden wurden Getränke und Eis gekauft und genüsslich verspeist.

Die Fahrt zurück nach Temeschwar kam allen wesentlich kürzer vor als die Hinfahrt und so kamen sie gut gelaunt wieder in der Stadt an.

Kaum waren sie ausgestiegen, begann es zu regnen, erst ein paar Tropfen, dann setzte ein heftiger Platzregen ein und hektisch wurden Kameras in den Taschen verstaut. Der Regen hörte genauso schnell auf, wie er gekommen war und lachend und mit nassen Anziehsachen warteten sie auf die S-Bahn.

Ruckelnd ging die Fahrt zurück zum Kloster, wo es auch recht bald Abendessen gab. Nach dem Regen war es kühl geworden, trotzdem machten sich viele auf den Weg in die Stadt. Die Zurückgebliebenen lasen, schrieben Postkarten oder hörten Musik.

An diesem Abend durften alle länger aufbleiben, denn der Sonntag sollte ein völlig freier Tag werden, an dem sie ausschlafen durften. Lange saß man an diesem Tag auf den Betten der anderen, unterhielt sich, lachte zusammen und freute sich schon auf den nächsten Tag…


zurück

zum Pfarrbrief

zu Neues