Firmfreizeit in Temesvar

19.Juli 2004 – 01.August 2004


Vom 19. Juli 2004 bis zum 1.August 2004 verbrachten 16 Jugendliche aus der Seelsorgeeinheit eine Firmfreizeit in Temesvar, Rumänien.

Während dieser Zeit beteiligten sie sich an verschiedenen Hilfsprojekten des Salvatorianer Ordens. Sie lernten Land und Leute kennen und hatten lebhaften Kontakt zu den Jugendlichen in Temesvar.


Wie die Firmfreizeit verlief, darüber hat Tina Rönz Tagebuch geführt.


1. u 2. Tag

3. Tag

4. Tag

5. Tag

6. Tag

7. Tag

8. Tag

9. Tag

10. Tag

11.Tag

12. Tag

13. u. 14. Tag


9. Tag / Dienstag 27.07.2004


Aufstand

oder:

Nein, bei Regen arbeite ich nicht!


Auch der Dienstag brachte das ersehnte gute Wetter nicht und entsprechend schlecht gelaunt und schweigend saßen alle beim Frühstück. Auf Projekte hatte an diesem trostlosen Tag wohl keiner wirklich große Lust, aber was sollte man schon machen?

Müde schleppten sich die Jugendlichen nach dem Frühstück die Treppen hoch, um sich arbeitstauglich zu machen. Um zur Farm zu fahren stand heute nur ein normales Auto zur Verfügung, daher wollte man die „Farmleute“ aufteilen und in zwei Schüben fahren. Die ersten stiegen also ein und fuhren los. Währenddessen fing es in Temeschwar an zu regnen. Platzregen, um genau zu sein. Daher wurde beschlossen, dass es bei diesem Wetter keinen Sinn machen würde, im Klostergarten die Wege zu pflastern und diese Gruppe hatte frei.

Als Andreas mit dem Auto zurückkam (auf der Farm regnete es übrigens kein bisschen!!), erklärten ihm die übrig gebliebenen Jugendlichen, es sei absolut ausgeschlossen, bei diesem Sauwetter auch nur einen Schritt vor die Tür zu setzen.

Begeistert war er zwar nicht, aber was sollte er schon machen? Also zurück zur Farm. Die verwunderten Gesichter derer, die schon am Tomaten und Gurken pflücken waren, besserten seine Laune über das Verhalten der Jugendlichen nicht. Er erklärte alles und sie wandten sich wieder der Arbeit zu. Der starke Platzregen zog vorerst nicht zur Farm und die gelegentlichen Schauer störten niemanden.

Die Farmarbeit wurde sofort mit einem Einkauf im „Billa“, dem Supermarkt, verbunden. Zwei der Jugendlichen gingen mit einkaufen und waren erneut über die enorm günstigen Preise überrascht. Auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt gab man dann auch zwei Straßenkindern – einem Mädchen und einem Jungen, beide um die 12 Jahre alt – etwas ab und aß selbst etwas als Stärkung. Zurück in Temeschwar hatte der Regen dort bereits aufgehört und die nassen Straßen begannen schon wieder zu trocknen.

Da der Einkauf länger als geplant gedauert hatte,

war mit dem Mittagessen nicht auf die kleine Gruppe gewartet worden, was diese allerdings keineswegs störte (immerhin ist ein „Festmahl“ auf einem Supermarktparkplatz doch wohl viel toller als so ein langweiliger Klosterraum, nicht wahr? Wen kümmert es da schon, ob man satt wird… Ts-ts-ts, welch törichter Gedanke…). Aber – Mittagessen hin oder her – den Besuch in der Stadt wollte sich auch bei Regen kaum jemand entgehen lassen und so brachen gegen Nachmittag wieder einmal viele Gruppen auf, um die Straßen unsicher zu machen, im kürzlich entdeckten Internetcafé zu surfen oder kleine Straßenkinder zu erschrecken.

Im Kloster wurden zur gleichen Zeit die Kartenspiele ausgepackt oder man machte sich einen Spaß daraus, erneut auf dem nassen, mit Regen überfluteten Balkon herumzuspringen (stellen Sie Sich bitte dieses göttliche Bild vor: zwei bis vier Jugendlichen springen wie kleine Kinder auf einem Balkon umher und kreischen vergnügt – wo gibt es so etwas friedliches heutzutage noch zu sehen?).

Hatte jemand Hunger, wurde einfach nach Gleichgesinnten gesucht, mit denen man dann in den Speisesaal schlich (oder auch nicht schlich, darüber kann man nun streiten) und aus langweiligen Haferflocken, Kakao und Milch kulinarische Köstlichkeiten zauberte und sie mit großen Genuss verspeiste (arme kleine Haferflocken…).

Abends war die Laune dann wieder gestiegen und eine kleine, winzigkleine, klitzeklitzekleine Gruppe kam nicht nur gut gelaunt, sondern auch schön entspannt aus dem Thermalbad (dazu später mehr J) zurück und verschreckte alle mit einem leicht herben „Duft“ (wie gesagt, dazu später mehr).

Das Abendessen verlief relativ harmonisch (wenn es überhaupt jemals harmonisch verlaufen ist) und vor allem die, die an diesem Tag aufgrund des Regens nicht hatten arbeiten müssen, waren immer noch topfit und bereit, die nächtlichen Straßen von Temeschwar auch noch unsicher zu machen. Selbst von dem Regen, der wieder begonnen hatte – diesmal jedoch nur leicht und kaum spürbar – ließen sie sich nicht aufhalten.

An diesem Abend verstummten die Gespräche erneut spät, die interessantesten Gesprächsthemen wurden ausführlich besprochen, die tollsten Theorien aufgestellt und natürlich ausdiskutiert und die lustigsten Spiele wurden gespielt.

Schließlich war das Kloster jedoch auch heute still und der Regen konnte ungehindert auf die Dächer des schlafenden Temeschwar prasseln…

***Good night, sleep tight and don’t let the bed bugs… (richtig!) bite.***


zurück

zum Pfarrbrief

zu Neues