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Kinder, als Heilige Drei Könige gekleidet, zogen am Sonntag,
den 8. Januar mit ihren Begleitern durch die Ockfener Straßen
von Haus zu Haus. Bereits am Vorabend, in Gottesdienst,
ausgesendet, schrieben sie mit der gesegneten Kreide den
Segenswunsch „20*C+M+B+06“, Christus Mansionem
Benedicat, an zahlreiche Türen und sangen ebenso oft ihre
Lieder. Dabei sammelten sie 1.255 € für die Kinder in
Peru.
In diesem
Jahr stand Peru im Mittelpunkt. Besonders im Blick sind die
arbeitenden Kinder, die schon früh Verantwortung für
sich und ihre Familien übernehmen müssen. Mit der Aktion
Dreikönigssingen helfen die Sternsinger, dass arbeitende
Kinder vor Ausbeutung geschützt und so gefördert und
unterstützt werden, dass sie z.B. auch in die Schule gehen
und diese beenden können und das sie einen gerechten Lohn für
ihre Arbeit erhalten.
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Peru:
Peru,
das viertgrößte Land Lateinamerikas, ist in politischer
Hinsicht in den letzten Jahren vor allem durch Missmanagement,
Korruption und dauernde Regierungsumbildungen gekennzeichnet. Zwar
hat sich die Wirtschaftslage insgesamt verbessert, aber noch immer
leben mehr als die Hälfte der 27,5 Millionen Peruaner
unterhalb der Armutsgrenze. Denn auch wer regelmäßige
Arbeit hat, verdient häufig nicht mehr als den festgesetzten
Mindestlohn von 460 Soles (etwa 110 Euro). Das reicht kaum für
die Grundbedürfnisse einer meist großen Familie aus.
Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben immer wieder
zur Folge, dass die Gewalt in den Familien zunimmt, was mit den
tradierten und nach wie vor akzeptierten Rollenbildern
gerechtfertigt wird.
Um die
Lebenssituation der armen Familien verbessern zu helfen, arbeiten
viele Kinder und Jugendliche in Peru schon früh mit, entweder
zusammen mit ihren Eltern oder auch allein. Nach Angaben von
UNICEF müssen derzeit 51 Prozent aller Kinder in Peru
arbeiten. Sie übernehmen Tätigkeiten wie Verkaufen auf
dem Markt, Schuheputzen, Hausarbeiten, Lasten tragen, Autos
waschen o.ä. Die meisten von ihnen versuchen, ihre tägliche
Arbeit mit schulischer Bildung zu verbinden. Ohne Unterstützung
von außen ist dies aber rasch zum Scheitern verurteilt, weil
die Kinder von ihren Eltern nur wenig Hilfe erwarten können.
Die Analphabetenrate in Peru liegt zwischen 10,5 und 15 Prozent.
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